Was dich in diesem Buch erwartet
Wie in allen vorherigen Mia-Bänden erwartet dich auch hier wieder eine Geschichte aus dem Leben von Mia Maibaum mit allen Höhen und Tiefen, die das Leben so bietet, mit harten Fakten über Drogen
und warum es so leicht ist, in die Drogenabhängigkeit zu rutschen, für jeden von uns. Das Leben ist so vielschichtig, dass ein Mensch immer in Situationen geraten kann, in denen er Emotionen
oder auch Schmerz betäuben
will, damit es ihm besser geht.
In der Geschichte lernst du Streetworker kennen, aber auch die Vorgehensweise von Polizei
und (Mobiler) Drogenberatung.
Tue dir selbst einen Gefallen: Halte dir immer das Risiko einer Droge bewusst vor Augen, wenn du in eine Situation gerätst, in der dir Drogen angeboten werden.
Und keine Sorge, auch in diesem Buch gibt es ein Happy End!
Es ist ein "Rundum"-Werk über Süchte, die härter sind, je früher du damit anfängst.
Es ist ein Buch, welches du alleine, mit deinen Freunden oder auch mit deiner Schulklasse lesen kannst.
Es ist ein Buch, mit dem du dich über das Thema innerhalb einer unterhaltsamen Geschichte informieren kannst, denn Aufklärung muss nicht staubtrocken sein.
Warum das Buch entstanden ist
Als mein ältester Sohn 12 Jahre alt war, hat ihm jemand in einer Teeniedisco
Crystal Meth ins Glas
geschüttet. Das war der Anfang seiner 6-jährigen Drogenkarriere, aber ganz gewiss nicht des Wurzels Übel. Heute erinnert er sich nicht mehr daran. Aber das, was er mir erzählte, habe ich nicht gewusst: Ein Dealer besorgte ihm statt Gras lieber Meth und so rutschte mein Sohn in die Welt der harten Drogen.
Sein leiblicher Vater hatte mich bereits in der Schwangerschaft verlassen, weil „er kein Vater sein wollte“, somit konnte ich ihm keinen Vater "bieten". Mein Ex-Mann, der 18 Jahre lang dann sein „Ersatzpapa“ war, hatte seinen Job leider auch komplett verfehlt.
Frust, Lieblosigkeit, Desinteresse
und Gewalt
standen auf der Tagesordnung und durch alte Glaubenssätze habe ich lange nicht den Mut gehabt, mich zu trennen. Heute tut es meinem Ex-Mann leid, aber das Leben ist leider kein Radiergummi.
Und reden wir nix schön: Gewalt fängt verbal an und endet oftmals körperlich!
Jugendliche haben aufgrund ihrer Pubertät
eine Art "Großbaustelle"
im Gehirn. Es kommt zur Reifung der grauen Substanz der Großhirnrinde, wobei bereits gebildete Synapsen (Verbindungen von Informationen) bei Jugendlichen zum Teil wieder aufgelöst werden. Zur gleichen Zeit kommt es zu einem Ausbau der Nervenfasern, damit das Gehirn so schnell arbeiten kann wie bei Erwachsenen. Nun ist es so, dass die Anzahl der
"Dopaminrezeptoren", die dafür zuständig sind, dass wir Glücksgefühle empfinden, bei Jugendlichen relativ klein
ist. Um also Dinge als spannender zu erleben, brauchen Jugendliche stärkere Auslöser als Erwachsene. Wissenschaftler vermuten, dass das der Grund für eine gewisse Neigung zu
Drogen
und Alkohol
ist, denn der Konsum von Rauschmitteln führt zur Ausschüttung von Dopamin. Zudem sind Jugendliche extrem leichtsinnig, weil der "Präfrontalcortex" im Gehirn, zuständig für die Fähigkeit, längerfristig zu planen, als letztes mit reift. Darum wägen Jugendliche ihre Taten und die daraus resultierenden Konsequenzen auch nicht ab.
Ich möchte mit diesem Buch junge Menschen aufklären und so viele wie möglich von ihnen davor bewahren, denselben Fehler zu begehen wie mein Sohn und viele andere Drogenkonsumenten. Drogen haben zwar eine positive Seite, aber die negative überwiegt und können jedem das Leben kosten!
Nimm die Probleme deines Kindes ernst
Kinder
und Jugendliche
sind sehr sensibel
und empfänglich.
Rauschmittel versprechen einen "Kick".
Drogendealer versprechen den Himmel auf Erden.
Fakt ist: Drogen sind nicht harmlos!
Mein ältester Sohn ist seit zwei Jahren "clean", aber der Weg dorthin war ein so harter, dass ich ihn niemandem wünsche.
War er früher noch ein Verfechter der Legalisierung von Cannabis, so ist er heute ein ebenso harter Gegner.
Er ernährt sich gesund und geht jeden Tag zum Bodybuilding. Das kann man als "Ersatzdroge" betrachten - die ist mir aber sehr viel lieber als der Konsum von harten und weichen Drogen. Er weiß, dass Drogen einen Menschen zerstören, denn er hat fast alles ausprobiert - und dies glücklicherweise überlebt.
Dass er es überlebt hat, hat er zwei Menschen zu verdanken:
Einem anonymen Anrufer, der mich angerufen und mir erzählt hat, dass mein Sohn in die Crystal-Szene abgerutscht ist.
Und mir. Ich habe mir einen Unterbringungsbeschluss beim Familiengericht geholt und ihn per Polizeigewalt in eine Klinik bringen lassen. Nach einem kalten Entzug, festgeschnallt am Klinikbett, fiel mein Sohn mir um den Hals und sagte nur: "Danke, Mama, dass du mich nicht aufgegeben hast. Ohne dich würde es mich nicht mehr geben."
Bei meiner Arbeit als Leiterin eines Jugendclubs und als AG-Leiterin am Gymnasium musste ich feststellen, dass Jugendliche wenig bis überhaupt nicht aufgeklärt
sind, was die Art, Wirkweise
und Folgeerkrankungen von Drogen
anbelangt. Und das ist exakt der Grund, warum ich den 8. Band der Mia-Aufklärungsreihe "Drogen(un)glück - Mia und die Stieffamilie" geschrieben habe.
Wir mir Stefan Tomesch von der Mobilen Drogenberatung der FAB e.V. sagte: "Drogen haben etwas Positives: Sie nehmen Schmerz oder lösen gute Gefühle aus. Aber dabei darf man nie das Risiko außer Acht lassen, das sie ebenfalls mit sich bringen."
Und Drogen fangen beim Nasenspray oder der Kopfschmerztablette an, gehen bei Alkohol und Zigaretten weiter und landen schließlich bei den illegalen Drogen wie Crystal Meth, Heroin, Kokain und Co.
Ich habe die Hoffnung, andere vor dem harten Schicksalsweg zu bewahren, den meine Familie und ich durchlaufen mussten. Und ich weiß, es gibt Tausende von Familien, die nicht so viel Glück hatten wie wir, die ihre Angehörigen durch Drogen verloren haben oder immer noch täglich um sie bangen müssen.
Und da ich nach wie der Meinung bin, Aufklärung kann Leben retten, ist dieser neue jugendgerecht aufklärende Mia-Roman hoffentlich ein Instrument, um so viele wie möglich vom Drogenkonsum fern zu halten oder weg zu kriegen.